Fischallergie – Symptome, Behandlung & Ernährung
Keine Frage, Fisch ist ausgesprochen gesund! Reagiert der Körper nach dem Genuss von fangfrischem Fisch oder verarbeiteten Fischprodukten jedoch mit Symptomen, könnte möglicherweise eine Fischallergie der Grund sein. Tatsächlich tritt diese bei Erwachsenen sowie Kindern nämlich relativ häufig auf.
Was genau unter einer Fischallergie verstanden wird, klassische Symptome sowie Möglichkeiten zur Austestung und Behandlung, damit möchten wir uns in folgendem Artikel näher befassen.
Inhaltsverzeichnis
Fischallergie: Wodurch wird sie ausgelöst?
Eine bestimmte Sorte Eiweiß im Muskelgewebe der Fische ist es, die die teils heftigen Symptome bei von einer Allergie Betroffenen auslöst: Parvalbumin. Vor allem in weißem Fisch findet sich das Eiweiß in großen Mengen, roter Fisch (wie beispielsweise Thunfisch) weist einen weniger hohen Parvalbumin-Gehalt auf, weswegen er von manchen Allergikern durchaus gut vertragen wird.
Ein deutliches Kennzeichen der Fischallergie: Hitze lässt das allergieauslösende Protein relativ kalt. Ob man den Fisch also roh verzehrt, ihn dünstet, kocht oder brät – die Symptome treten gleichermaßen auf. Die Zubereitungsart nimmt keinerlei mildernden Einfluss auf die Allergie.
Außerdem betrifft eine Fischallergie meist gleich mehrere Fischarten gleichzeitig. In manchen Fällen sind zwar durchaus auch Monoallergien möglich, das kommt aber eher selten vor.
Fischallergie: die Symptome
Körperliche Reaktionen, die durch die Fischallergie ausgelöst werden, können sich entweder unmittelbar nach der Mahlzeit bemerkbar machen, oder aber auch mit einiger Verzögerung auftreten.
Hautausschläge, Schleimhautschwellungen, Kribbeln und Brennen im Bereich von Mund, Nase beziehungsweise Augen sowie Symptome im Magen-Darm-Trakt, all das sind Anzeichen, die im Zusammenhang mit Fischgenuss hellhörig machen sollten.
In besonders schweren Fällen kann es zu Symptomen im Bereich des Atem- oder Herz-Kreislauf-Systems kommen. Notfallmedikation für den Ernstfall ist hier dringend anzuraten.
Symptome bei Fischallergie im Überblick
- Anzeichen im Bereich der Haut: Entzündungen, Juckreiz, Ödeme, Ausschläge, Nesselsucht, Ekzeme,…
- Anzeichen im Bereich von Mund, Nase und Augen: Juckreiz, Kribbeln, Brennen, Ausschläge, Pustel, Entzündungen, Schleimhautschwellungen, Schnupfen,…
- Anzeichen im Magen-Darm-Bereich: Krämpfe, Blähungen, Übelkeit, Erbrechen, Durchfälle,…
- Anzeichen im Bereich des Atemwege: Luftnot, Husten, Asthma,…
- Anzeichen im Bereich des Herz-Kreislauf-Systems: Schwindel, Kopfschmerzen, Herzrhythmusstörungen, anaphylaktischer Schock
Allergie gegen Fisch: Diagnose und Behandlung
Eine Fischallergie ist eine Sache, die keinesfalls auf die leichte Schulter genommen werden darf. Meist lässt sich recht rasch ein Zusammenhang zwischen dem Genuss von Fisch und unangenehmen Symptomen feststellen, da Fisch in der Regel nicht täglich am Speiseplan steht und so schnell als Übeltäter entlarvt werden kann.
Im Zweifelsfall kann hier auch ein Ernährungstagebuch zum Einsatz kommen. Nach einem ausführlichen Anamnesegespräch beim Facharzt, stehen diesem unterschiedliche Methoden zur Verfügung, um die Allergie gegen Fische zu diagnostizieren.
Diagnosemöglichkeiten bei Fischallergie
Mittel der Wahl, wenn es um die Diagnose einer Fischallergie geht, sind der klassische Test auf Antikörper im Blut, der Prick-Test (Hauttest) sowie ein Provokationstest. Bei letzterem erfolgt im Vorfeld über etwa 2-4 Wochen eine strikt fischfreie Diät. Unter ärztlicher Aufsicht und Beobachtung nimmt der Patient anschließend geringe Mengen an Fischprotein zu sich. Reagiert er mit entsprechenden Symptomen, bestätigt dies die Allergie.
Behandlung bei Fischallergie
Die Therapie einer Fischallergie ist immer mit Verzicht verbunden. Der Auslöser (also das Fischprotein) muss strikt gemieden werden. Welche Sorten Fisch davon betroffen sind (manche Fischallergiker vertragen zum Beispiel roten Fisch), sollte mit ärztlicher Hilfe (diagnostische Methoden) ermittelt werden.
Bei schweren Fällen von Fischallergie können bereits winzige Mengen Fisch heftige Symptome im Bereich des Herz-Kreislauf-Systems hervorrufen. Da in diesem Fall akute Lebensgefahr (anaphylaktischer Schock) besteht, sollten von schweren Fischallergien Betroffene stets ein Notfallset bei sich tragen (Antihistaminikum; Kortikosteroid; Adrenalin-Pen).
Generell ist es ratsam, bei Diagnose einer Fischallergie eine Ernährungsberatung in Anspruch zu nehmen, um ein Gefühl dafür zu entwickeln, in welchen Nahrungsmitteln sich Fisch verbergen kann.
Vorsicht ist beispielsweise geboten bei:
- Kaviar, Fischstäbchen, unterschiedlichen Fischkonserven
- Soßen und Dressings, insbesondere aus dem asiatischen Raum
- Anchovis (Sardelle)
- Surimi (Masse aus zerkleinertem Fisch), Sashimi, Sushi
- manche Salate
- manche Suppen
- Paella
Fischallergie: allerlei Wissenswertes
- Bei Menschen mit starken Allergien reichen bereits Dämpfe von Fisch oder der Staub getrockneter Fische aus, um Symptome hervorzurufen
- Eine Fischallergie bedeutet nicht automatisch, auf Meeresfrüchte wie Muscheln oder Garnelen verzichten zu müssen
- Eine Fischallergie tritt häufig bereits im Säuglings-/Kleinkindalter auf; im Gegensatz zu anderen Allergien im Kindesalter (zum Beispiel Milch) bleibt sie in der Regel auch lebenslang bestehen
- Egal, ob Salzwasser- oder Süßwasserfisch, sein Protein wirkt als Allergen; einzig roter Fisch, wie zum Beispiel Thunfisch, ruft beim Allergiker unter Umständen keinerlei Symptome hervor, da der Parvalbumin-Gehalt gering ist
- Bei der Fischallergie sind Kreuzallergien keine Seltenheit, beispielsweise können Allergien gegen Hühner/Hühnerei auftreten (an Hühner wird Fischmehl verfüttert) oder gegen die Hausstaubmilbe
- Fischallergiker müssen auch bei manchen Medikamenten Vorsicht walten lassen (etwa Fischölkapseln oder Lebertran)