Spirulina-Pulver hat einige positive Wirkungen, die auch Menschen mit Lebensmittelunverträglichkeiten zugutekommen könnten. Manchmal hört man aber auch, dass die grün-blaue Alge nicht immer gut verträglich sein soll. Was stimmt nun und ist Spirulina Pulver eine sinnvolle Nahrungsergänzung, gerade auch für Menschen mit Lebensmittelunverträglichkeiten? Wir haben uns die Inhaltsstoffe und Wirkungen genauer angesehen.
Was ist Spirulina und wo kommt Spirulina-Pulver her?
Spirulina, eine blaugrüne Alge, zählt zu den Cyanobakterien und gedeiht sowohl in Salz- als auch in Süßwasser. Ursprünglich in basischen, alkalischen Gewässern wie Teichen und Seen in warmen Gebieten wie Südamerika, Afrika und Asien zu finden, hat sie eine lange Geschichte als Nahrungsquelle in verschiedenen Kulturen.
Heutzutage wird Spirulina hauptsächlich in Aquakulturen gezüchtet. Diese künstlichen, kontrollierten Umgebungen ermöglichen es, Faktoren wie Temperatur, pH-Wert und Nährstoffzufuhr präzise zu regulieren, um das Algenwachstum zu optimieren und Verunreinigungen durch andere Mikroorganismen oder Schadstoffe, denen Spirulina in der Natur oft ausgesetzt ist, zu vermeiden. Dadurch wird die Qualität der Spirulina verbessert.
In jüngerer Zeit hat Spirulina in Form von Pulvern oder Tabletten als Nahrungsergänzungsmittel Einzug in die Supermärkte gehalten. Die in Aquakultur gezüchteten Cyanobakterien werden hierfür gereinigt, getrocknet und dann zu dem dunkelgrünen Pulver verarbeitet, dass wir im Handel kaufen können.
Spirulina-Pulver kaufen: Darauf solltest du achten
Gerade wenn du unter einer Lebensmittelunverträglichkeit leidest, solltest du einige wichtige Punkte beachten. Zum einen: Taste dich langsam an die Dosierung heran und probiere aus, ob du Spirulina gut verträgst. Es kann also sinnvoll sein, nicht gleich eine riesige Großpackung Spirulina-Pulver zu kaufen, falls dir das Präparat nicht so gut bekommt.
Zum anderen wähle ein gut kontrolliertes Präparat, am besten in Bio-Qualität, um eine bestmögliche Verträglichkeit und Schadstofffreiheit zu gewährleisten. Ideal sind Hersteller, die transparent darüber informieren, woher die Spirulina stammen und wie auf Schadstoffe getestet wird.
Kann Spirulina zu Allergien und Unverträglichkeiten führen?
Wie bei allen natürlichen Lebensmitteln ist eine Allergie gegen Spirulina möglich. Berichte darüber gibt es aber kaum, sodass es sich nicht um eine häufige Allergie zu handeln scheint.
Hast du bereits Allergien gegen andere Algen oder neigst generell zu Allergien, kann es nie schaden, vorher mit deinem Allergologen zu sprechen.
Die Verträglichkeit ist individuell unterschiedlich. Gerade Menschen mit Reizdarm oder Lebensmittelunverträglichkeiten haben oft eine empfindlichere Verdauung und können auf ungewohnte Kost mit Verdauungsproblemen reagieren. Generell ist Spirulina bei den meisten Menschen aber gut verträglich.
Fange zur Sicherheit mit einer niedrigen Dosierung an und steigere diese erst, wenn du sicher bist, dass du das Spirulina-Pulver gut verträgst.
Diese positiven Wirkungen sind für Spirulina-Pulver belegt
Spirulina gilt als Superfood und verkauft sich gut. Das birgt immer die Gefahr, dass unseriöse Hersteller mit übertriebenen Versprechungen zum Kauf ihrer Präparate verleiten wollen. Es muss deshalb klar sein, dass Spirulina kein Wundermittel ist. Glaubt man einigen Marketing-Seiten soll es nämlich das Immunsystem stärken, beim Abnehmen helfen, die Verdauung unterstützen, entgiften und zugleich gegen fast alle Zivilisationskrankheiten vorbeugend wirken.
Das kann natürlich kein Nahrungsergänzungsmittel alleine leisten!
Allerdings sind einige Wirkungen tatsächlich belegt. Viele Daten stammen aktuell aber nur aus Versuchen mit Ratten, Mäusen oder anderen Tieren, sodass noch nicht ganz klar ist, ob sich diese Wirkungen auf den Menschen übertragen lassen.
Wirkungen von Spirulina, die belegt sind
- Antioxidative Wirkung: Spirulina enthält Chlorophyll, Phycocyanine (die für die Farbe verantwortlich sind) und Beta-Carotin. Diese Antioxidantien helfen, Zellschäden durch freie Radikale und oxidativen Stress zu verringern, was vielen Erkrankungen vorbeugen kann.[1]
- Unterstützung des Stoffwechsels und der Blutwerte: Spirulina soll dabei helfen, Blutfettwerte und andere Blutwerte zu verbessern, was für Menschen mit Diabetes oder anderen Erkrankungen hilfreich sein könnte.[2]
- Unterstützung der Darmflora: Bei Hunden ist bereits belegt[3], dass Spirulina das Immunsystem und die Darmflora unterstützen kann. Entsprechende Daten fehlen bei Menschen bisher aber, da sie noch nicht umfassend untersucht wurden.
Stellungnahme eines Arztes zu den Spirulina-Wirkungen
Hier findest du ein interessantes Video, das die Kritikpunkte noch einmal gut zusammenfasst:
Wie nimmt man Spirulina-Pulver zu sich?
Spirulina-Pulver kannst du in Form von Tabletten oder Pellets kaufen. In dieser gepressten Form kannst du es einfach schlucken.
Als Pulver staubt es etwas und färbt stark. Die Färbung macht sich aber gut in grünen Smoothies. Auch in Säfte oder andere Getränke kannst du das Spirulina-Pulver einrühren und trinken. Einige Menschen geben es auch in ihr Müsli, das dadurch allerdings eine gewöhnungsbedürftige, bläulich-grüne Färbung bekommt.
Zum Backen oder Kochen solltest du es eher nicht nutzen, denn nicht alle Inhaltsstoffe sind hitzefest. Gerade die wertvollen Antioxidantien und das Chlorophyll lassen sich am besten nutzen, wenn man das Spirulina-Pulver nicht erhitzt.
Wichtig ist, dass du auf eine sehr gute Qualität, Reinheit und Schadstofffreiheit des Pulvers achtest und bei Fragen oder bestehenden Erkrankungen lieber vorher Rücksprache mit deinem Arzt hältst.
Quellen: