Wer die Diagnose Glutenunverträglichkeit (Zöliakie) erhält, fühlt sich zunächst verunsichert und fragt sich berechtigterweise, ob die Lebensqualität dadurch eingeschränkt sein wird. Wer eine Glutenunverträglichkeit hat, verträgt das in vielen Lebensmitteln enthaltene Gluten nicht. Es handelt sich dabei um eine Mischform aus Autoimmunerkrankung und Allergie. Nach dem Verzehr von bestimmten Lebensmitteln reagieren Betroffene sofort auf unterschiedliche Art und Weise. Die meisten bekommen Bauchschmerzen, Bauchkrämpfe, Übelkeit, Durchfall und leiden unter allgemeinem Unwohlsein. Man merkt recht schnell, dass die Probleme unmittelbar mit dem Essen zusammenhängen und deshalb sollte man ein Ernährungstagebuch führen und kontinuierlich über mehre Wochen hinweg einmal alles aufnotieren, was man so isst und wie man darauf reagiert. Betroffene Menschen machen bis zum Zeitpunkt der Diagnose keine leichte Zeit durch, da sie immer wieder über Schmerzen klagen. Ein Internist kann spezielle Tests durchführen, um die Ursache für die Leiden herauszufinden.
Tipps für das Leben mit Glutenunverträglichkeit
Es gibt Menschen, die eine Glutenunverträglichkeit diagnostiziert bekommen haben und die trotzdem Weizenprodukte in Maßen zu sich nehmen können. Teilweise kann man sich hinterher auf leichte Beschwerden einstellen oder man verzichtet komplett auf Klebereiweiß (Gluten). Dies ist in folgenden Lebensmitteln enthalten (Weizen, Roggen, Hafer, Gerste, Dinkel, Grünkern, Ein- und Zweikorn (Emmer), Urkorn, Kamut, Triticale, Wildreis (schwarzbraun). Die meisten Personen, die unter dieser Allergie leiden, verzichten komplett auf alle Lebensmitteln, in denen Gluten enthalten ist. Hier muss man die Inhaltsstoffe von fertigem Kuchen und Gebäck sehr genau studieren. Glücklicherweise reagiert die Lebensmittelindustrie sehr positiv auf solche besonderen Anforderungen. In den letzten Jahren haben sich die Regale mit Alternativprodukten gefüllt, die völlig glutenfrei sind. Dies steht auch in großen Buchstaben auf den Packungen und die Produkte sind daher leicht zu finden. So kann jeder ein weißes Brötchen essen, nur eben eines ohne Gluten. Gerade glutenfreies Brot ist der Renner in vielen Bäckereien. Man kann natürlich auch selbst glutenfrei backen.
Zöliakiepatient*innen müssen ihren ganz persönlichen Ernährungsstil finden. Viel Gemüse, Obst Fisch und vor allem keine künstlichen Lebensmittel. Die Güter, die eine extrem lange Liste an Inhaltsstoffen haben (Tütensuppen, Fertiggerichte) beinhalten Konservierungsstoffe, die für Allergiker sehr schädlich sind. Der Darm reagiert sofort und man braucht viele Stunden, um sich wieder zu erholen. Saisonale Nahrungsmittel und unbehandelte Lebensmittel sind der Schlüssel zum Glück. Stark verarbeitete Lebensmittel sollten die Betroffenen immer meiden. Es wird viel Disziplin von den Patienten verlangt, doch als Trost sollte an dieser Stelle angedacht werden, dass diese Menschen sich deutlich gesünder und bewusster ernähren, als die Menschen, die alles essen können. Es ist nicht so, dass Fast-Food und täglich ein abgepackter Kuchen gesund sind. Im Gegenteil, die Konsumenten neigen zu Fettleibigkeit und sie tun ihren Zähnen auch nichts Gutes.
In Restaurants kann man auf die Unverträglichkeit diskret hinweisen und wird dann vor allem in gehobenen und kundenfreundlichen Restaurants beraten, welche Gerichte infrage kommen. Es findet sich immer eine genauso gute und leckere Alternative. Viele Kochs oder Köchinnen zaubern sogar extra ein Spezial-Menü, wenn es auf der Speisekarte nichts geeignetes gibt. Falls man privat bei einer Feier eingeladen ist, könnte man sich sein Essen sogar selbst mitbringen. Schließlich geht es um die Gesundheit und die Gastgeber*innen haben dafür vollstes Verständnis.
Die Zöliakie betrifft so viele Menschen und keiner hat sich diesen Zustand ausgesucht. Wer sich aber glutenfrei ernährt, kann ebenso gut und ohne Beschwerden leben, wie jeder andere auch. Das Bewusstsein für die Lebensmittel ist definitiv stärker vorhanden und man ernährt sich automatisch gesünder, bereitet frisch zu und verzichtet gezwungenermaßen auf sämtliche Zusatzstoffe, die für den Körper sowieso nicht besonders verträglich sind.